In jedem Jahr findet in La Herradura der Fotowettbewerb “Mi pequeño paraiso – Nino Rodriguez” statt. Ich mache seit Jahren mit. 2019 hatte ich den Wettbewerb gewonnen und so fühle ich mich ein wenig verpflichtet, weiterhin Bilder einzureichen, denn manchmal ist die Zahl der Teilnehmer recht klein.
Die Ausschreibung sagt, ich könne drei einzelne Fotos präsentieren oder aber drei Serien à mindestens drei und höchstens fünf Fotos.
Serie 1 - SCHwarz-weiß
Ich liebe Fotos in s/w. Sie sind eine Herausforderung. Es muss irgendwie gelingen, den Blick der Betrachter zu binden – ganz ohne die Möglichkeit durch Farbe etwas hervorzuheben. Ob es mir gelungen ist? Ich weiß es nicht.
Titel: Sehnsucht?
Ein junger Mann schaut auf’s Meer. Ich bleibe oberhalb eine kleine Weile stehen und folge seinem Blick. Was mag ihm durch den Kopf gehen? Hat er Sehnsüchte, Träume? Vielleicht hat er Kummer? Vielleicht ist da aber gar nichts und er macht einfach nur Pause.
Da kommt das Segelschiff heran und ich glaube, ich hab ein schönes Motiv.
Titel: Der Staffelstab des Lebens
Fiesta de San José. Der Wettbewerb zu Pferde ist zu Ende. Einer der Teilnehmer nimmt ein Kind mit auf seines und reitet langsam an der Wasserlinie entlang. Ist es ein Großvater mit seinem Enkel?
Ich denke an den Staffelstab des Lebens, den wir weiterreichen, also das Leben an sich aber auch unsere kulturellen Güter – je nach Ort aber gewiss auch nach finanziellen Spielräumen.
Titel: Der Wind, der Wind
Sommer, Sonne und ein fast leergefegter Strand. Das gelingt nur Stürmen oder Regen. Ich mag es, wenn das Meer mit großen Wellen auf den Strand trifft, uns seine Kraft zeigt und klarmacht, wer hier das Sagen hat – solange niemand zu Schaden kommt.
Serie 2 - Die Schönheit der Natur
Mir ist nicht danach weitere Fotos vom Strand, von Sonnenuntergängen oder von touristisch interessanten Bauwerken einzureichen, was sinnvoll wäre, wenn man den Wettbewerb gewinnen möchte.
Weil das für mich nicht das Wichtigste ist, entscheide ich mich, in diesem Jahr Bilder aus der Natur vor Ort zu zeigen – in dieser Serie aus der Pflanzenwelt. Ihre Vielfalt ist so unvorstellbar und ich hoffe, wir erhalten sie und ziehen allesamt endlich die Bremse und denken an unsere Kinder und Enkel.
Titel: Kling Glöckchen
Die Blumen wachsen bei uns auf dem Cortijo. Niemand hat sie ausgesät, sie sind einfach da. Ihre Zartheit berührt mich und ich freue mich in jedem Jahr auf’s Neue über sie.
Titel: Ladies in red
Amapolas, so heißen Mohnblumen auf Spanisch. Auch ihre Blüten sind überaus zart, fast transparent und flatterig, wenn der Wind nach ihnen greift. Ein kleiner Luftzug genügt.
Aber: So zart sie auch sind, so kräftig halten sie auch kräftigeren Stürmen stand. Überaus beweglich sind sie, passen sich an, beugen sich und stehen wieder auf!
Titel: Nach dem Regen
Es hatte geregnet! Vereinzelte Sonnenstrahlen zeigten sich bereits wieder. Nur schnell raus! Bestimmt würde ich bei dem Licht etwas Schönes finden.
Für dieses Foto ging ich zunächst auf die Knie, aber da hatte ich immer noch keinen guten Blick. So legte ich mich unerschrocken ins feuchte Gras. Ich finde, es hat sich gelohnt
Titel: Herr von und zu kaktus
Eine etwas spröde Schönheit hat diese Kaktuspflanze. Man übersieht sie leicht.
Doch plötzlich regte sich etwas und begann zu wachsen und dieses Wesen erhob sich wie der uns allen bekannte Flaschengeist – oder doch mehr wie ein Troll, ein Kobold?
Titel: das Ganze ist mehr
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile – so heißt es. Mit diesem Foto der in ihre Einzelteile zerlegten Rose wollte ich das veranschaulichen.
Serie 3 - Alle haben Hunger
In unserem Ort gibt es viele Hunde, Katzen und Vögel. Um Missverständnissen vorzubeugen: Wild lebende Hunde gibt es in La Herradura nicht.
Für diese Serie ist es mir gelungen, hungrige Bewohner fotografisch einzufangen.
Titel: Danke, liebe Leute!
Weit oben in den Palmen leben sie in Gruppen. Dort bauen sie große Nester aus kleinen Zweigen und veranstalten ein beeindruckend lautstarkes Spektakel.
Ich weiß nicht mehr, wie lange ich unter dieser Palme stand oder teilweise saß, um ein Foto der kleinen Papageien zu machen, die keine Wellensittiche sind. An der Kamera war montiert das 400-800mm Riesenobjektiv – könnte auch gut ein Kanonenrohr sein.
Weder meine Schultern noch meine Arme und schon gar nicht mein Nacken fanden das toll, sondern demonstrierten deutlich ihren Unwillen.
Aber, mich hatte der Ehrgeiz gepackt und ich freue mich, euch nun einen der kleinen grünen Genießer zeigen zu können.
Titel: Meister der Metamorphose
Ich kenne niemanden, der Schmetterlinge nicht mag. Es liegt etwas Zauberhaftes und Geheimnisvolles ihn ihnen – allein schon ihre einzigartige Metamorphose, eines der vielen Wunder unserer schönen Natur.
Titel: Sie kann nicht fliegen - eigentlich
Das jedenfalls sagt die Wissenschaft. Wie gut, dass sie das selbst nicht lesen können und wie schrecklich, wenn sie es auch noch glaubten.
Diese hier labt sich an der Blüte eines Erdbeerbaumes. Wenn er blüht sind sie sofort da. Viele! Wir wissen nicht, woher sie kommen. Dann verschwinden sie wieder genauso schnell und wir wissen nicht, wohin es geht.
Hintendran-Worte
Am 22. August war die Inauguración, die Ausstellungseröffnung, auf der die Fotos prämiert wurden. Die ersten drei Plätze haben drei junge Frauen belegt. Ich freue mich mit ihnen.
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4 Antworten
Liebe Ramona,
wieder so tolle Bilder und Impressionen. Danke.
Besonders gelungen finde ich das schwarz-weiß Bild mit dem Pferd vorn und Berg hinten.
Mich spricht hier vor allem die Bildkomposition an.
Dunkel vor hell. Hell vor Dunkel.
Toll.
Liebe Angela, wie schön, wieder von dir zu hören. Ich mag dies s/w auch gern, die Kontraste sind’s. Gut gesehen von dir und schön geschrieben, das Dunkel vor hell und das Hell vor dunkel. Danke. War mir so gar nicht aufgefallen.
Wir sollten mal telefonieren. Sei lieb gegrüßt, Ramona
Sehr schön, wir fotografieren auch gerne + Videos.
Hab Dich grad bei Mastodon entdeckt. Ein Gutes Gelingen und ganz viele Besucher für Dein Projekt – Markus alias LuposFun
4 Antworten
Liebe Ramona,
wieder so tolle Bilder und Impressionen. Danke.
Besonders gelungen finde ich das schwarz-weiß Bild mit dem Pferd vorn und Berg hinten.
Mich spricht hier vor allem die Bildkomposition an.
Dunkel vor hell. Hell vor Dunkel.
Toll.
Herzliche Grüße
Liebe Angela, wie schön, wieder von dir zu hören. Ich mag dies s/w auch gern, die Kontraste sind’s. Gut gesehen von dir und schön geschrieben, das Dunkel vor hell und das Hell vor dunkel. Danke. War mir so gar nicht aufgefallen.
Wir sollten mal telefonieren. Sei lieb gegrüßt, Ramona
Sehr schön, wir fotografieren auch gerne + Videos.
Hab Dich grad bei Mastodon entdeckt. Ein Gutes Gelingen und ganz viele Besucher für Dein Projekt – Markus alias LuposFun
Hi Markus, vielen Dank für deinen Kommentar. Wir hören voneinander. Diese Woche ist nur insgesamt sehr voll. Liebe Grüße, r.