Leben in Andalusien

Gazpacho Andaluz

Der älteste Smoothie der Welt

Vorneweg-Worte

Sommer, Sonne, blaues Meer. Die Temperaturen liegen bei etwa 30°, in manchen Regionen auch höher. Für einige Wochen wird es nun so bleiben. Zeit für eine Gazpacho Andaluz, die kalte andalusische Tomatensuppe.

Ich erzähle euch ein wenig über ihren Ursprung und natürlich findet ihr das Rezept. Die Suppe ist einfach und rasch zu machen, dabei lecker und erfrischend. 

Hättest du es gewusst?

  • Die Gazpacho belegt den dritten Platz in der Rangfolge der Lieblingsgerichte Spaniens, nach Tortilla (Kartoffelomelett) und Paella. 
  • 75% der Gazpacho wird zwischen Mai und September konsumiert.
  • Der spanische Mediziner, Schriftsteller und Philosoph Gregorio Marañón empfahl die Gazpacho. Sie sei eine der klügsten Kombinationen aus einfachsten Zutaten und Grundlage einer gesunden Ernährung. 
  • Ernährungswissenschaftler sollten das bestätigen. Sie enthält: Vitamin C (vor allem aufgrund des Paprikaanteils), Vitamin A, Vitamin E, pflanzliche Ballaststoffe, antioxidative Substanzen dazu Phosphor, Eisen, Kalzium, Magnesium, Zink, Kalium und Natrium. In der Regel haben 100 ml Gazpacho zwischen 44 und 55 kcal. 
  • Cervantes lässt seinen Ritter von der traurigen Gestalt allerdings sagen: “Ich würde mich lieber mit Gazpacho vollstopfen, als mich dem Elend eines unverschämten Arztes auszusetzen”. Es scheint, er mochte die Suppe nicht. Zu seiner Zeit fehlten aber sowohl Tomaten als auch Paprika. [Miguel de Cervantes, El Ingenioso Hidalgo Don Quijote de la Mancha, II, Kap. 53].
  • Quelle

Die RöMer Mal wieder

Manchmal frage ich mich, was es für Germanien bedeutet hätte, wenn die Schlacht am Teutoburger Wald zu Gunsten der Römer ausgefallen wäre. Die Kultur, die sie mitbrachten war schon außerordentlich.

Selbst die Gazpacho geht auf sie zurück. Zunächst war es wohl ein Gericht aus Olivenöl, zerbröckeltem Brot, Salz und Essig. Hin und wieder kamen Knoblauch und gemahlene Mandeln hinzu. 

Das Wort Gazpacho drückt aus: hier werden Lebensmittel zerbröckelt bzw. gehackt. Es gibt gar eine Gazpacho, die aus Brot und Fleisch besteht. 

Zu muslimischen Zeiten änderte sich an der Zusammensetzung nichts. 

Quelle

Tomaten und Paprika

Tomaten und Paprika wurden erst sehr viel später hinzugefügt. Man spricht vom frühen 19. Jahrhundert. Kolumbus brachte die Pflanzen aus dem Süden Amerikas nach Europa. In der Zwischenzeit sind sie Hauptbestandteil geworden und nicht mehr wegzudenken.

Gurken allerdings sollen bereits früher kultiviert worden sein. Sie kamen mit den Römern nach Spanien. 

VARIANTEN

Die “Gazpacho Andaluz” mit Tomaten ist wohl die beliebteste. Daneben gibt es jedoch regionale Varianten. Vor allem im Osten Andalusiens wird die “Weiße Gazpacho” mit Knoblauch, Mandeln, Trauben und Milch zubereitet. 

Ich glaube, darüber hinaus hat bald jede Familie ihr Rezept, was immer das Beste unter der Sonne Andalusiens ist. Auch wir bereiten die Gazpacho auf unsere Weise zu, mal mit und mal ohne Zwiebeln zum Beispiel. Wir mögen sie auch nicht allzu flüssig, sondern eher sämig.  

Zutaten

Gazpacho

Mengenangabe für 4-6 Personen:

  • 1 kg reife Tomaten, enthäutet und gewürfelt 
  • 1 kleine grüne ggf. geschälte Gurke, gewürfelt (von einer größeren etwa 10 cm) 
  • 1 grüne Spitzpaprika, klein geschnitten
  • 1-2 Knoblauchzehen 
  • ein wenig Zwiebel, von einer mittelgroßen etwa 1/4
  • 2-3 Scheiben Weißbrot 
  • Wasser zum Einweichen des Brotes (Die Tomaten sind manchmal so saftig, dann lassen wir das Wasser weg.)
  • ein Schuss Apfelessig oder nach Geschmack anderen
  • gutes Olivenöl, um die 30 – 50 ml
  • Salz
  • Pfeffer
 

Zubereitung

Das vorbereitete Gemüse in ein hohes Gefäß geben und mit dem Stabmixer pürieren oder aber einen Standmixer verwenden. Fertig!

Im Kühlschrank aufbewahren. Hält sich 2 Tage. Vielleicht auch länger, aber bei uns nicht, weil sie einfach zu gut schmeckt. 

Gut gekühlt und schön garniert servieren.

Hintendran-Worte

Das, was heute so schick Smoothie heißt und als sensationelle Errungenschaft zum Teil für teuer Geld an die Leute gebracht wird, ist so neu nicht. Ich behaupte mal, die Mutter aller Smoothies ist die Gazpacho Andaluz, an Einfachheit in der Zusammensetzung und Zubereitung kaum zu übertreffen. 

Lasst sie euch schmecken.

Liebe Grüße und auf Wiederlesen, eure Ramona 

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4 Antworten

    1. Herzlichen Dank, lieber Achim. Freut mich, dass sie euch schmeckt und freut mich, dass du das sogar hier schreibst. Herzlichen Grüße an Anette und liebe Grüße aus dem schönen La Herradura, ramona

  1. Klingt sehr gut, dieses Gazpacho-Rezept, wobei zu sagen ist, dass es hier kein Original gibt, weil es in jeder spanischen Küche nach Gutdünken variiert wird.
    Ergänzen möchte ich, dass es sehr lecker ist, den Gazpacho vor dem Servieren mit frisch gerösteten Croutons zu garnieren, auf dem Foto zu sehen, aber nicht im Rezept enthalten. Oft reicht man auch ein Ei und die enthaltenen Gemüsesorten fein gehackt dazu, die jeder Gast dann nach seinem Geschmack darüber streut.
    Ich würde auch im Deutschen das grammatikalische Geschlecht aus dem Spanischen mitnehmen und DER Gaspacho sagen.

    1. Hi Klaus, vielen Dank für deine Ergänzungen. Ich freue mich, dass du meine Aussage zu den individuellen Varianten unterstreichst. Was das grammatikalische Geschlecht betrifft, so haben wir laut Duden die freie Auswahl. Für mich ist es eine Suppe und damit eine “DIE”, aber “DER” ist auch genauso möglich. In diesem Sinne ein Hoch auf die Vielfalt, liebe Grüße und guten Appetit, Ramona

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